Der Wind in Sachen Bargeld dreht sich

24. 04. 20225 | Schweden und Norwegen haben Gesetze verabschiedet, die Geschäfte zur Annahme von Bargeld verpflichten, und die ARD, die bisher eher durch kostenlose Werbung für digitale Bezahlverfahren aufgefallen ist, bringt einen Beitrag, in dem sie die Regierungen und Konzerne als Treiber hinter dem Niedergang des Bargelds entlarvt. Der Wind dreht sich.

Im Wirtschaftsmagazin Plusminus der ARD erfuhren die Zuschauer am 23. April, zu guter abendlicher Sendezeit, dass der scheidende Digitalminister Volker Wissing schon im letzten Herbst zur Regierungsstrategie erklärt hat, dem Digitalen dadurch zum Durchbruch zu verhelfen, indem man den Bürgern die analogen Alternativen wegnimmt – und zwar auch, weil das „die Datenverfügbarkeit verbessert“. Die analoge, datensparsame Alternative zu den digitalen Bezahlverfahren ist das Bargeld. Um dieses ging es in der Plusminus-Sendung.

Das Publikum erfuhr auch, dass es eine Better Than Cash Alliance (Besser-als-Bargeld-Allianz) aus Regierungen, IT- und Finanzkonzernen gibt, die weltweit das Bargeld zurückdrängen will, angeblich aus Menschenfreundlichkeit, tatsächlich aber, um Kontrolle auszuüben.

Selbst die totalitären Vorgänge in Kanada im Jahr 2022, über die die ARD und die anderen Mainstream-Medien sich seinerzeit ausschwiegen, waren Thema. Damals hatte die Regierung massenhaft Menschen die Bankkonten sperren lassen, weil sie die für illegal erklärten Corona-Proteste der Lastwagenfahrer unterstützt hatten. Das sei ein weiteres Argument für Bargeld, meint Plusminus.

Dass die Regierenden den Niedergang des Bargelds befördern wollen, macht die ARD-Redaktion außerdem noch daran deutlich, dass die EU dem geplanten digitalen Euro mit einer allgemeinen Annahmeverpflichtung zur weiten Verbreitung zulasten des Bargelds verhelfen will. Dem Bargeld soll diese rechtliche Hilfe weiterhin versagt bleiben.

Und schließlich wurde das Publikum noch über den überall in Europa sich regenden Widerstand gegen die Verdrängung des Bargelds informiert.

Für Leser dieses Blogs sind das alles altbekannte Dinge. Aber dem Publikum der großen Fernsehsender wurde bisher meist ihr Hang zum Bargeld als ewiggestriges Hinterwäldlertum um die Ohren gehauen und das digitale Bezahlen mit seiner großen „Datenverfügbarkeit“ als Ausweg hieraus gepriesen.

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